Walter Benjamin über Charles Baudelaire

Benjamin_Baudelaire

Walter Benjamin über Charles Baudelaire

Der Versuch einer marxistischen Neudeutung des Lyrikers als Zeuge gegen die Bourgeoisie

Hannover 1991

(Die wiedergefundene Hausarbeit.1)

Vor zwanzig Jahren betätigte ich mich als Ghostwriter für einen Studenten an einem romanistischen Seminar. Vielleicht war die gestrige, morgendliche Lektüre eines Zitates von David Foster Wallace der Auslöser dafür, dass ich heute auf dem Speicher ausgerechnet zwei meiner “Geisterarbeiten” wiederentdeckte, an denen ich zu Anfang der neunziger Jahre akribisch gearbeitet und immerhin alles noch mit der guten alten Schreibmaschine zu Papier brachte. So etwas wie ein Computer gehörte damals noch nicht zu dem, was ich für unbedingt brauchbar und erstrebenswert hielt. DFW´s Zitat lautete:

“Ghosts talking to us all the time — but we think their voices are our own thoughts.”

Seminararbeiten dieser Art gibt es sicher wie Sand am Meer. Sie scheinen mir als wissenschaftliche Arbeiten immer auch eine Art Kompilationstechnik aus schon Vorhandenem zu sein und wer ist heute noch glühender Verfechter einer marxistischen Literaturtheorie. Doch die beiden schillernden Namen dort oben fühlen sich selbstverständlich in keinem Korsett literarischer oder philosophischer Betrachtungen wohl. Für den Kamin fand ich meine Erörterungen aus ferner Vergangenheit doch zu schade, deshalb landen diese Hausarbeiten jetzt frisch eingescannt vom Dachboden in diesem Blog. Eine weitere kunsthistorische über die Lebensbeschreibungen Giorgio Vasaris wird folgen.